Sei es im täglichen Miteinander, im Beruf, bei einem Vortrag, den wir halten müssen oder, wenn man so wie ich, den Beruf des Sprechers professionell ausübt. Ich habe ein paar Tipps zusammengestellt, die zur Stimmpflege beitragen und die man beachten sollte. Es geht dabei nicht um Stimmfarbe, Ansprechhaltung oder die korrekte Intonation. Wenn man sich damit beschäftigen möchte, dann sollte man die Hilfe eines professionellen Stimmtrainers in Anspruch nehmen.
Die Stimmpflege, oder auch Stimmhygiene genannt, ist ein wichtiger Teil des Sprecherberufs. Sie ist unentbehrlich und gehört zum Alltag des Voice Artist einfach dazu. Neben einem ständigen Training für einen vollen Stimmklang, geht es auch, um den Schutz der Stimme vor Heiserkeit oder gar Stimmverlust. Deshalb ist es wichtig, ein paar Dinge zu beachten. Allgemein gültig und auch im Sprecherberuf unentbehrlich sind: Ausreichend Schlaf, Alkohol nur in Maßen und genügend Wasser trinken.
Stimmhygiene und Stimmarbeit
Will man den Beruf des Sprechers ausüben, dann empfehle ich grundsätzlich, die Hilfe eines Stimmtrainers in Anspruch zu nehmen. Mit dessen Hilfe gelingt eine professionelle Aufbauleistung und die Vermeidung von Eigenarten, die sich im Laufe der Zeit einschleichen können. Geht es um den richtigen Stimmsitz, einen vollen Stimmklang, die Auseinandersetzung mit Texten, dann ist man bei einem Stimmcoach in guten Händen. Auch ich nutze 1–2-mal im Monat die Hilfe eines Stimmtrainers. Für mich ist das vergleichbar mit Profisportlern oder Profimusikern, auch die müssen ständig trainieren, auch wenn sie schon als Profis arbeiten.
Ein weiter wichtiger Grundsatz und tägliche Routine bei der Arbeit als Sprecher ist: „Gehe stets mit aufgewärmter Stimme zum Job!“
Das gehört zum Beruf all jener, die ihre Stimme professionell einsetzen müssen dazu. Im Fall des Sprechers, damit du am Mikrofon im Studio sofort performen kannst.
Einerseits aus Zeitgründen, denn auch die Studioarbeit unterliegt einem Zeitplan und du bist sicherlich nicht der einzige an diesem Tag gebuchte Sprecher, in diesem Studio. Andererseits hat man es oft während der Aufnahmen mit mehreren Personen zu tun.
Vom Kunden, über die Agentur, Regisseur, Tonmeister, Redakteur, bis hin zu Praktikanten, können sich durchaus schon mal 10 Leute oder mehr im Studio befinden. Verständlich, dass es dann unprofessionell erscheint, wenn man mit der Aufwärmphase erst bei der Arbeit beginnt. Ich nutze dafür meist schon die Zeit im Auto auf dem Weg ins Studio. Ich starte mit typischen Gesangsübungen, wie dem Summen von Tönen, Tonintervallen und Lippenflattern.
Ziel ist es alle Muskeln, die für den Stimmapparat notwendig sind zu erreichen und zu aktivieren. Da ich gern singe, nutze ich darüber hinaus in meinem Studio die Möglichkeit mich am Klavier aufzuwärmen.
Ein weiteres wirksames Mittel nach dem Aufwärmen ist das Einlesen. Entweder mit dem Text, der für den nächsten Job bereit liegt oder der Tageszeitung, einem Buch, einem Onlineartikel usw.
Kleiner Extratipp für die Arbeit im Studio:
Bist du für eine Sprachaufnahme im Studio gebucht, dann hier noch ein paar kleine Tipps. Direkt vor dem Job sollte man auf besonders heiße oder Milch enthaltende Getränke verzichten. Außerdem keine Nüsse oder besonders scharfe Speisen essen. Das führt sonst zu einer übermäßigen Speichelproduktion und damit zu vielen Nebengeräuschen bei Sprechen. Der Tonmeister wird es dir danken.
